Sonntag, 24. Oktober 2010

Weihnachten is' da lang!

Da hat der Steve mich ein bisschen enttäuscht, zumindest, wenn man meine Hoffnungen von letzter Woche zu Grunde legt. Das neue iLife '11 ist ja ganz nett - aber damit über die Hälfte des Special Events zu füllen, fand ich etwas übertrieben.

Sehr viel lieber hätte ich noch mehr über Mac OS X 10.7 "Lion" erfahren. Und vor allem darüber, was der Löwe so unter der Haube hat. Darüber gab es ja nur zwei indirekte Hinweise: Erstens, dass man in Zukunft seine Arbeit nicht mehr explizit speichern muss und zweitens (hängt damit zusammen), dass Programme exakt so wieder hochkommen, wie man sie verlassen hat. Das kann man natürlich auch rein auf Applikationsebene oder durch zusätzliche Mid-Level APIs im OS realisieren, aber: so wie ich Apple einschätze, werden sie sowas weiter unten im Betriebssystem reinlöten.

Vielleicht liege ich mit der folgenden Einschätzung komplett daneben, aber vielleicht auch nicht. Und selbst wenn, erlaube ich Apple großmütig, sich an meinen Vorstellungen zu orientieren. :-)

Meiner Meinung nach könnten die oben genannten Features auf umfangreiche Änderungen am Dateisystem hindeuten, mit dem solcherlei ergötzliche Funktionalität quasi gratis und franko verfügbar würde. Würde man ein Dateisystem (nein, ich sage nicht ZFS) einsetzen, das Snapshots auf Dateiebene (geht das mit ZFS? Und wenn nein, gibt es ein Dateisystem, das das kann?) ermöglicht, wäre es ein Leichtes nach jeder substanziellen Änderung der Anwendunsgdaten einen solchen anzulegen.

Dadurch könnte der Zustand der Anwendung quasi-kontinuierlich gesichert werden (unendliche Photoshop-Historie, anyone?), ohne dass der Platzverbrauch dafür komplett durch die Decke geht. Der automatische Restore des Anwendungszustands nach Neustart ist dabei nur ein schnieker Nebeneffekt. Ein solches Konzept würde auch die folgenden Nettigkeiten ermöglichen:
  • Nahtlose Integration in Timemachine: die zurückliegenden Snapshots werden auf das TM-Volume repliziert, idealerweise unter Nutzung von blockweisen De-Duplication-Features des Dateisystems. Damit könnte man vermeiden, dass eine 2-byte-Änderung in einer 1 GB großen Datei bedeutet, dass 1 GB auf das Backup-Medium geschaufelt werden müssen.
  • Die Verfügbarkeit definierter Snapshots könnte das Syncing (ja, genau das, worauf ich bei der Keynote den ganzen Abend gewartet habe, himmelherrgott...) mit mobilen Geräten oder "der Cloud" deutlich vereinfachen. Entsprechende Konzepte gibt es ja z.B. schon bei GitHub oder ähnlichen verteilten Versionsverwaltungen.
  • Apropos GitHub: Wenn man eine Datei innerhalb eines solchen Konzepts unter einem anderen Namen abspeichert, könnte man das mit ein bisschen gutem Willen als Branch der originalen Datei ansehen. Und was sich dann an Sharing- und Merging-Features ergeben würde, sprengt gerade ein bisschen meine Vorstellungskraft.
Keine Ahnung, wie Apple dieses Thema wirklich angehen wird. Aber es sieht hinterher wahrscheinlich auch noch gut aus.

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